Artemis, die griechische Göttin der Jagd, wurde der römischen Diana gleichgesetzt.
Sie war Tochter des Zeus und der Leto, Zwillingsschwester des Lichtgottes Apollon, auf der schwimmenden Insel Delos geboren. Wurde ihr Bruder dem Sonnengott gleichgestellt, so war Artemis die entsprechende Mondgöttin, die oft mit Selene identifiziert wurde.
Artemis war die jungfräuliche Göttin der Jagd und des Naturlebens. Ihr Kult war dem Baumkult verwandt. Als Herrin der Tiere war sie besonders mit Hirsch und Bär verbunden, Nymphen erschienen in ihrem Gefolge. Deshalb wurde Artemis meist kurzgewandet, mit Pfeil und Lanze, oft von Hirsch und Nymphen begleitet, dargestellt.
Einerseits Göttin der Keuschheit, wurde sie andererseits als Vegetations- oder Fruchtbarkeitsgöttin verehrt. Die Kultstatue der Artemis von Ephesos in Klein-asien war vielbrüstig, eine römische Kopie ist erhalten geblieben. Als Göttin der Eheschließung und Geburt wurde Artemis von den Frauen bei der Entbindung angerufen und oft mit Eileithyia, der altgriechischen Göttin der Geburt, gleichgesetzt.
Der von dem weisen Kentauren Cheiron erzogene Jäger Aktaion überraschte Artemis mit ihren Nymphen beim Bade. Voller Zorn verwandelte die Göttin ihn für diesen Frevel in einen Hirsch. Seine eigenen Jagdhunde zerrissen Aktaion.
Zu den Sieben Weltwundern zählte der Artemistempel in Ephesos in der heutigen Türkei nahe der Stadt Izmir. Der Tempel wurde 356 v. Chr. von Herostratos in Brand gesteckt, um in die Geschichte einzugehen. Sein Vorhaben erfüllte sich. Noch heute werden Verbrecher aus Ruhmsucht Herostrat genannt.
So genannte Artemis von Versailles, nach einem ihrer Pfeile im Köcher greifend, in der linken Hand einen Hirsch haltend. Bei dieser römischen Kopie handelt es sich vermutlich um die ursprüngliche Arbeit des Bildhauers Leochares aus der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. Exponat des Louvre.
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